Alarmierende Datennutzung: Warum Meta (Facebook, Instagram, WhatsApp) an Ihre Daten will und wie Sie widersprechen können

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Alarmierende Datennutzung: Warum Meta (Facebook, Instagram, WhatsApp) an Ihre Daten will und wie Sie widersprechen können

 

In der heutigen digitalen Welt sind soziale Medien ein fester Bestandteil unseres Alltags. Doch während wir uns mit Freunden verbinden und Inhalte teilen, sammelt der Betreiber hinter Plattformen wie Facebook, Instagram und WhatsApp, der Tech-Gigant Meta, unermüdlich unsere persönlichen Daten. Aktuell steht Meta erneut in der Kritik, da das Unternehmen die Nutzung öffentlicher Nutzerinhalte für das Training seiner Künstlichen Intelligenz (KI) – "Meta AI" – plant. Diese Entwicklung wirft wichtige Fragen bezüglich unserer Privatsphäre und Datensicherheit auf.

Was Meta an persönlichen Daten von WhatsApp, Instagram und Facebook verwenden will

Meta hat angekündigt, ab dem 27. Mai 2025 öffentlich geteilte Beiträge, Fotos, Videos, Kommentare und Bildunterschriften von Facebook und Instagram für das Training seiner KI zu nutzen. Ziel ist es, die KI-Produkte und -Modelle besser zu verstehen und zu verbessern, insbesondere im Hinblick auf deutsche Kultur, Sprache und Geschichte.

Was bedeutet das konkret?

  • Facebook & Instagram: Alle Inhalte, die Sie öffentlich posten, Stories, Fotos, Videos, Kommentare – im Grunde alles, was Sie mit der Öffentlichkeit teilen – könnten zum „Futter“ für Metas KI werden.
  • WhatsApp: Bei WhatsApp sind private Chats durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt und sollen laut Meta nicht für das KI-Training verwendet werden. Allerdings gilt dies nicht für die direkte Interaktion mit der "Meta AI" Funktion in WhatsApp. Chatverläufe zwischen Ihnen und dem KI-Bot gelten als öffentlich und können somit für das Training genutzt werden.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Meta nicht nur die Inhalte selbst analysiert, sondern auch das Verhalten der Nutzer, deren Interessen und Reaktionen auf bestimmte Inhalte, um noch passendere Inhalte vorzuschlagen und die KI zu optimieren.

Wo die Gefahren sind

Die geplante Datennutzung birgt erhebliche Risiken für die Nutzer:

  1. Kontrollverlust über eigene Daten: Sind Ihre Daten einmal für KI-Training verwendet worden, lassen sie sich nicht mehr zurückholen oder löschen. Das bedeutet, dass Ihre persönlichen Inhalte unwiderruflich in Metas KI-Modellen verankert sind.
  2. Mangelnde Transparenz: Obwohl Meta auf ein "berechtigtes Interesse" zur Datennutzung verweist, kritisieren Verbraucherschützer die mangelnde Transparenz und die Tatsache, dass Meta keine explizite Einwilligung der Nutzer einholt, sondern die aktive Widerspruchsmöglichkeit als ausreichend erachtet. Dies stellt die Kontrolle der Verbraucher über ihre persönlichen Daten infrage.
  3. Potenzieller Datenmissbrauch: Wenn große Mengen persönlicher Daten für KI-Training verwendet werden, steigt das Risiko, dass diese Daten für andere Zwecke missbraucht werden könnten, auch wenn Meta dies ausschließt. KI-Modelle können unerwartete Verhaltensweisen zeigen und es ist schwer vorhersehbar, wie die trainierten Daten zukünftig eingesetzt oder interpretiert werden.
  4. Personalisierte Werbung und Manipulation: Meta ist ein Werbekonzern, der durch personalisierte Werbung Milliarden verdient. Die durch KI gewonnenen Erkenntnisse über Nutzerverhalten und Interessen könnten dazu genutzt werden, noch zielgenauere Werbung auszuspielen oder Nutzer durch Algorithmen zu beeinflussen.
  5. Datensicherheit und Lecks: Je mehr Daten gesammelt werden, desto größer ist das Risiko von Datenlecks oder Cyberangriffen, bei denen sensible Informationen in falsche Hände geraten könnten.

Warum man widersprechen sollte

Angesichts der genannten Gefahren gibt es triftige Gründe, der Datennutzung durch Meta zu widersprechen:

  • Wahrung der Privatsphäre: Es ist Ihr Recht, selbst zu entscheiden, wer Ihre persönlichen Daten für welche Zwecke nutzt. Ein Widerspruch ist ein aktiver Schritt, um Ihre Privatsphäre zu schützen und die Kontrolle über Ihre digitalen Spuren zu behalten.
  • Schutz vor unkontrollierbarer KI-Nutzung: Verhindern Sie, dass Ihre öffentlich geteilten Inhalte unwiderruflich in KI-Modelle integriert werden, deren zukünftige Anwendungen und Auswirkungen nicht vollständig absehbar sind.
  • Setzen eines Zeichens: Ein Widerspruch signalisiert Meta und anderen Tech-Konzernen, dass Nutzer nicht bereit sind, ihre Daten bedingungslos abzugeben. Dies kann langfristig dazu beitragen, bessere Datenschutzstandards durchzusetzen.
  • Vermeidung von unerwünschter Personalisierung: Reduzieren Sie das Ausmaß, in dem Meta Ihre Inhalte analysiert, um personalisierte Werbung oder Empfehlungen zu schalten, die sich möglicherweise manipulativ anfühlen können.

Wo und wie das geht: So legen Sie Widerspruch ein

Meta macht es den Nutzern nicht leicht, diesen Widerspruch einzulegen, da die Funktion oft versteckt ist. Wichtig: Ein Widerspruch, der erst nach dem Stichtag erfolgt, bewirkt lediglich, dass Ihre Daten erst ab diesem Zeitpunkt gesperrt werden. Daten, die bis dahin verarbeitet wurden, können nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Anleitung für Facebook und Instagram:

  1. Loggen Sie sich in Ihr Facebook- oder Instagram-Konto ein.
  2. Navigieren Sie zu den Einstellungen:
  • In der App: Öffnen Sie Ihr Profil und tippen Sie oben rechts auf die drei Striche (Menü). Gehen Sie dann zu "Einstellungen und Privatsphäre" > "Einstellungen".
  • Am PC: Klicken Sie auf Ihr Profilbild oben rechts und wählen Sie "Einstellungen und Privatsphäre" > "Einstellungen".
  1. Suchen Sie nach der Datenschutzrichtlinie: Scrollen Sie im Menü nach unten und tippen Sie auf "Datenschutzrichtlinie" oder "Info" und dann "Datenschutzrichtlinie".
  2. Finden Sie das Widerspruchsrecht:
  • Auf der Seite der Datenschutzrichtlinie suchen Sie nach einem Textfeld oder einer Lupe (in der App) und geben Sie "Wider" oder "Widerspruch" ein. Suchen Sie nach dem Link oder dem Abschnitt, der sich auf "Widerspruchsrecht" bezieht.
  • Alternativ kann man den Link "zu widersprechen" im ersten Absatz des betreffenden Hinweises finden (oft in den Hinweisen zur KI-Datennutzung).
  1. Füllen Sie das Formular aus: Sie werden zu einem Formular weitergeleitet. Dort wird gefragt: "Bezieht sich deine Anfrage auf KI bei Meta?". Beantworten Sie dies mit "Ja".
  2. Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an: Tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein (falls sie nicht automatisch angezeigt wird). Ein Begründungstext ist in der Regel nicht notwendig.
  3. Senden Sie den Widerspruch ab: Klicken Sie auf "Senden".

Sie sollten im Anschluss eine Bestätigung erhalten, dass Ihr Widerspruch anerkannt wurde.

Wichtig für WhatsApp: Bei WhatsApp gibt es keine Möglichkeit zum Widerspruch gegen die KI-Nutzung im Sinne der öffentlichen Daten, da private Chats Ende-zu-Ende verschlüsselt sind. Wenn Sie allerdings die "Meta AI" Funktion in WhatsApp nutzen, werden diese Chatverläufe mit dem KI-Bot für das Training verwendet. Um dies zu vermeiden, sollten Sie diese Funktion schlichtweg ignorieren.

Die Datennutzung durch Meta für das Training ihrer Künstlichen Intelligenz ist ein weiterer Schritt in Richtung einer umfassenderen Datensammlung und -analyse. Auch wenn Meta von einem "berechtigten Interesse" spricht, liegt es in der Verantwortung jedes einzelnen Nutzers, seine Privatsphäre zu schützen. Der Widerspruch ist ein wichtiges Instrument, um die Kontrolle über Ihre digitalen Spuren zu behalten und ein Zeichen gegen die fortschreitende Kommerzialisierung Ihrer Daten zu setzen. Handeln Sie jetzt und schützen Sie Ihre digitalen Rechte!

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